Es braucht zwei Fäden, damit ein Gewebe hält. Zwei Einzelteile, senkrecht und waagrecht, müssen sich verbinden, im wahrsten Sinne des Wortes zusammenhängen, damit die Verbindung tragfähig wird. Baumwollgewebe in unterschiedlichster Haptik fungiert in der Ausstellung als bewusst gewähltes symbolisches Element, das danach trachtet fragile Verbindungslinien sichtbar zu machen, scheinbare Grenzen aufzulösen oder zu mildern. Der künstlerischen Auseinandersetzung liegt die Annahme zugrunde, dass Welt/Kosmos/alles Sein durch allesumspannende unsichtbare Bindungen miteinander verwoben sind. Das Gewebe als Bedeutungsträger, als sichtbares Symbol, unsichtbarere Zusammenhänge von Welt, bringt einen künstlerischen Prozess in Gang, in dem die Künstlerin selbst sich miteinweben lässt. Objekt_Raum_Künstlerin verbinden sich und bilden eine neue Einheit, in die sich, in einem letzten Schritt, auch der Betrachter mit einbringen kann.